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"Das niederrheinische Idyll"

Ausstellung in Zons vom Juni bis September 2006

 


Zweite Theo Blum- Ausstellung  in Zons

  
„Zons - Das niederrheinische Idyll“

  
Theo Blum hatte wohl in seiner künstlerischen Entwicklung vier Gegenden besonders in sein Herz geschlossen:
Italien, in welches er seine großen Reisen unternahm, die Mosel und Köln, wo er lebte, waren drei große Lieben von Theo Blum. Die vierte, seine größte, war jedoch Zons. 
1904 kam er das erste Mal nach Zons und war von dem kleinen Städtchen, dem Idyll am Niederrhein, fasziniert. Immer wieder griff er die gleichen Zonser Motive auf, er veränderte, variierte die Darstellung. Er verwendete die ganze Bandbreite seiner Möglichkeiten als Maler und Radierer. Dieser Bandbreite wurde durch die Ausstellung „Zons - Das niederrheinische Idyll“ eindruckvoll und auszugsweise dokumentiert. Ein besonderes Werk in dieser Reihe ist das Ölgemälde „Ein Sommertag in Zons“.

  
Bereits in der ersten Blum-Ausstellung wurde mit den großen Zyklen „Köln-Inferno“ gezeigt, wie .Blum ein Motiv — dort die Zerstörung seiner Wahlheimatstadt Köln immer wieder neu aufgreifen kann.

  

War „Köln-Inferno“ eine Ausstellung mit großformatigen Bildern, so zeigte diese Ausstellung mit den vielfältigen Darstellungen über Zons kleine und filigrane Arbeiten von Theo Blum. 
Die Motive „Ein Sommertag in Zons“, „Frühlingstag in Zons“, „Burggraben“, „Der Rheinturm“, „Die Mühle“ sowie „Juddeturm“ und „Straße in Zons“ dokumentieren, wie Blum zwischen den frühen 20-iger Jahren und den 80-iger Jahren diese bekannten Motive in ganz unterschiedlichen Formen bearbeitete.

  
Das Stadtarchiv von Zons erwarb bei der Übernahme des Blum-Nachlasses weit über 1.000 Grafikblätter, Kaltnadelradierungen, Kohle- und Bleistiftzeichnungen. Hier wird deutlich, dass es innerhalb dieser Sammlung so viele unterschiedliche Motive gibt. Das gleiche Motiv, von Blum einmal als Kaltnadelradierung entworfen, wurde weiter verändert mit verschiedenen Kolorierungstechniken, dann schließlich gezeigt als Aquarell oder gar als Ölgemälde. 

  
Diese Vielfalt verweist auf den künstlerischen Lebensweg von Theo Blum. Nach seiner Studienzeit an der Krefelder Kunstgewerbeschule war er zunächst als Entwerfer für kunstgewerbliche Gegenstände tätig. Seine damaligen Arbeiten waren in der ausklingenden Ära des Jugendstils durch Ornamente eben dieser Epoche und durch eine ausgeprägte Sicherheit bei der präzisen Darstellung geprägt. 1907 entstanden die ersten zeichnerischen Landschaftsstudien und die ersten Landschaftsaquarelle von Blum. Seine Werke waren bereits in der frühen Phase von einem Blick für das Wesentliche und durch eine besondere Leichtigkeit der Darstellung geprägt. 

  
Zwischen 1924 und 1954 unternahm Blum vier Italienreisen. Das Licht der italienischen Landschaft hat ihn, wie viele andere Maler, fasziniert. Seine Farbgestaltung veränderte sich deutlich und er wendet sich ab 1924 den Ölgemälden zu.

  
Bereits früher, in der Zeit des 1. Weltkrieges, zwischen 1915 und 1918, hatte Blum die Radiertechniken erlernt. Er sollte im Auftrag der ersten deutschen Armee Illustrationen für verschiedene Kriegszeitungen erstellen. 1916 begegnete er hierbei dem Leipziger Maler und Radierer Max Brüning. Brüning überließ Blum Kupferplatten, Nadeln und Rouletten. Er machte Blum mit der Technik der Radierung der kalten Nadel bekannt. Blum hatte bis ins späte Alter seine Radiertechnik immer weiter verfeinert und besonders seine späten Werke sind durch eine sehr feine und subtile Strichführung gekennzeichnet.

  
Ein Ausspruch Theo Blums in einer Werbeschrift für Zons, die Theo Blum künstlerisch gestaltet und ausgestattet hat, dokumentiert seine Lieb zu dem "Idyll Zons": „Lockt es Sie nicht, dieses idyllische Plätzchen am Niederrhein, dieses Bollwerk mittelalterlicher Befestigungskunst, von dem die Bilder nur einen kleinen Ausschnitt zeigen können, von Dessen Schönheit, ja von dessen Vorhandensein Sie bisher nichts ahnten, einmal aufzusuchen, um es aus nächster Nähe kennen zulernen?“ 

  
Theo Blums vielfältigen Zons-Darstellungen machten das kleine Städtchen weit über das Rheinland bekannt, seine Illustrationen für den Heimat- und Verkehrsverein beflügelten den Tourismus. Und als er, der Ehrenbürger der Stadt Zons, seinen Nachlass der Stadt Zons schenkte, war dies ein Schlusspunkt von vielen Förderungen, die er dieser Stadt zukommen ließ. 


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  –  9. Juni 2006  (Von Petra Schiffer)

  
„Zons - Das niederrheinische Idyll“ - Mehr als verliebte Öl-Idylle

  
Wie oft kann ein Maler sein Herz verlieren? Und was gilt im Rückblick auf sein Werk wohl als die wirklich große Liebe seines Lebens?
Neben Italien, der Mosellandschaft und Köln hat Zons die besten Karten, den Platz Nummer eins im Herzen von Theo Blum einzunehmen, meint Heinz Pankalla, Mitorganisator der zweiten Ausstellung von Werkem des Künstlers in den Räumen der Touristik-Info in Zons. Dort wird in einer Ausstellungsreihe der Öffentlichkeit das Werk Blums zugänglich gemacht. Nach dem Zyklus „Köln-Inferno“, in dem er sich auf großformatigen, wuchtigen Bildern mit der Zerstörung seiner Wahlheimat nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt, werden jetzt Impressionen unter dem Titel „Zons - Das niederrheinische Idyll“ gezeigt.

  
„Ein Sommertag in Zons“ gilt als das Zons-Ölbild Blums, das von vielen Kunsthistorikern als eines der herausragenden Werke des Malers interpretiert wird. Aber die Ausstellung hat mehr zu bieten als verliebte Ansichten in Öl eines bekennenden Zons-Fans, der 1904 zum ersten Mal in die Zollfeste kam und sofort von ihrem Charme gefangen war. Sie enthält neben recht bekannten Werken wie dem „Sommertag“ und dem „Frühlingstag in Zons“, „Burggraben“, „Der Rheinturm“, „Die Mühle“, „Juddeturm“ und „Straße in Zons“ differenzierte Auseinandersetzungen mit Details, filigrane Arbeiten und Zeichnungen.

 
Denn zum Blum Nachlass gehören nicht nur die „Öl-Schinken“, sondern auch weit über 1000 Grafikblätter, Kalknadelradierungen, Kohle- und Bleistiftzeichnungen. Einen Querschnitt durch das Schaffen vermittelt die Ausstellung, die die Stadt gemeinsam mit dem Stadtarchiv zusammengestellt hat. Das gleiche Zonser Motiv, von Blum einmal als Kaltnadelradierung entworfen, ist in verschiedenen Entwicklungsstufen mit unterschiedlichen Kolorierungstechniken zu sehen - und hängt schließlich als Aquarell oder Ölgemälde an der Wand.
Theo Blum wurde im Jahr 1932 zum Ehrenbürger der Stadt Zons ernannt wurde, weil er die Zollfeste durch seine Gemälde weit über das Rheinland hinaus bekannt gemacht hatte. Blum hatte im August 1967, rund sechs Monate vor seinem Tod, einen Erbvertrag zugunsten der Stadt Zons geschlossen und ihr sein künstlerisches Werk vermacht - mit der Auflage, es dauerhaft der Bevölkerung zugänglich zu machen.

  
Dieser Auftrag wird jetzt in Wechselausstellungen in den Räumen der Tourismus-Zentrale erfüllt. Bei der Ausstellungseröffnung, zu der am Mittwochabend zahlreiche Gäste gekommen waren, fiel bereits der Name „Theo-Blum-Kabinett“ für die erste Etage der Touristen-Info. Weitere Ausstellungen könnten sich mit den Ergebnissen der Italien-Reisen des Malers oder seiner Arbeit als Kriegsberichterstatter mit dem Zeichenblock beschäftigen.

  
Die Ausstellung „Zons - Das niederrheinische Idyll“ zeigt Ölbilder, Aquarelle und Bleistiftzeichnungen aus den Jahren 1924 bis 1964. Die Präsentation in den Räumen der Touristen-Info ist bis zum 30. September jeweils montags bis freitags von 9 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen. 

  
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